Inhabitation - Beheimatung
2011 (London)
silver-gelantine prints, mounted, framed
90x110cm & 110 x 140cm
edition 3 + AP
Die Künstlerin hat in diesen Leintüchern geschlafen, ihr Körper ist eingeschrieben (vgl. Tuch der Veronika/Turiner Grabtuch).
Miesenböcks Arbeiten beschäftigen sich häufig mit Ortsbeziehungen, apparatischer Ästhetik und Darstellungskonventionen. In "Inhabitation" wird der Aneignungsprozess eines. temporäreren Heimes, nämlich der Residency des österr. Bundeskanzleramtes in London, sichtbar gemacht werden.
Die Künstlerin nutzt die Bettwäsche zum Schlafen, das Leintuch als Bekleidung. Nach der Wäsche fotografiert sie diese regelmässig von ihrem Arbeitsplatz mit Blick auf den Garten auf de Wäscheleine.
Ausgehend von der Ansicht, dass das Sehen und damit zusammenhängend der Prozess des Fotografierens eine verkörperlichte Sinneserfahrung ist (vgl. Elizabeth Edwards) und der Position der Fotografin als intersubjektive Operatorin des Apparates (vgl. Vilem Flusser) ist die verwendete Kamera und deren Einflussnahme auf die Ästhetik als Teil der Produktionsbedingungen wesentlich: Eine schwere und sperrige Großformatkamera nimmt dem Projekt Spontaneität und Leichtigkeit. Die Fachkamera selbst wurde für mich persönlich aufgrund ihres Gewichts, umständlicher Handhabung und dadurch erzwungenen Immobilität zu einem "Haus(halts)gerät" – die Konsequenz ist ein durch äußere Umstände erzeugtes „häusliches“ Thema.
Inhabitation reflects about about the approbriation of a transient home through the garden, the 2-dimensional quality of the immaculate white bed sheets in 3-dimensional space of the back garden. White linen also has a long tradition in photography as a background for staging and is symbollically charged especially in European art history.
The project is photographed with the most domestic camera in the artist‘s possession: a 4x5“ Linhoff & equipment which is too heavy and bulky for her to carry around, thus limiting her operating range: the house. While asking questions about a sense of belonging the female artist unexpectedly finds herself technically trapped at the traditonally associated space for women. From the kitchen door she regularly is taking photographs of the sheets which are marking her presence.
The artist has used all the bed sheets - and thus has insribed herself into the fabric she is looking at through the apparatus.
In the 2nd part „Finding home“ she is wearing the bed sheets, staging and incsribing herself into the temporary home, leaving at least a photographic trace of her presence.
unterstützt vom Land OÖ und Linz Kultur, entstanden im Rahmen eines Auslandsstipendiums des
bmukk